Birmingham Roller

Herkunft:

Vermutlich aus Indien durch Seefahrer nach England eingeführte Rasse. 

Flugstil:

Der Birminghamroller fliegt im Schnitt 30-60 Min., in Kirchturmhöhe  bzw. Oberluft.

Er zeigt ein rasantes Rückwärtsabrollen. 

Eignung Flugkasten:

Die am meist geflogene Flugtaubenrasse nach den Orientalischen Rollern

Tauben die "Rückwärts-Purzelbäume" zeigen werden schon im 14. und 15.Jahrhundert erwähnt. Über englische Seefahrer sind wohl die ersten Tauben mit diesen Anlage aus Indien nach England gekommen und wurden dort in die örtlichen Flugtaubenrassen mit eingezüchtet.

Während der Industriealisierung suchten die ehemaligen Landarbeiter nach einem Ausgleich zum harten Fabrikarbeiter-Alltag und befassten sich in ihrer Freizeit mit Tierhaltung. Kampfhunde, Kanarien, Hühner, Kaninchen  und Taubenzucht. (Ähnlich dem deutschen Ruhrgebiet).

Jürgen von Ramin weist in seinem Buch "Birmingham Roller - wirbelnde Luftakrobaten" darauf hin, dass die Annahme Birmingham-Roller seien ein Produkt aus Orientalischem Roller und Holländischem Tümmler nicht sein kann. Deutlicher müssten sonst  Merkmale eines Orientalen zum Vorschein kommen. (Amselstellung, mehr als 12 Schwanzfedern, fehlende Bürzeldrüse).

In den englischen Industrie-Zentren wurden aus den purzelnden Tümmler,schnell regionale Varianten selektiert. Die Männer im Raum Birmingham stellten das Purzeln und Rollen in den Vordergrund. Nördlich von Birmingham in Macclesfield wurde das Augenmerk auf die Flugausdauer gelegt und es entstanden die Tippler. 

Tippler und Birmingham-Roller werden als feste eigenständige Rasse erstmals 1876 in England dokumentiert und kurz darauf kamen sie auch erstmalig in die USA. Nach anfangs zähem Anlauf in Amerika begann ab 1890 die Popularität zuzunehmen. Bis etwa 1930 favorisierten die Amerikaner hoch fliegende und tief rollende Tauben mit Flugzeiten bis zu 3-4 Stunden. Das änderte sich rasant als im Jahre 1932 ein katholischer Priester namens Schlattmann, Birmingham Roller importierte und zwar von einem jungen Züchter aus England - William H. Pensom.

Die Nachzucht dieser Tauben sorgte aufgrund ihrer einzigartigen Rollqualität für enormes Aufsehen. In Amerika entwickelten sich sehr bald zwei Lager. Das eine favorisierte die bereits im Lande entwickelten Roller und nannten sie fortan American Roller. Die Tauben fliegen hoch und lang und zeigen tiefes Rollen. (z.B. Witingham).

Die neu entstehenden bezeichnete man als Pensom - Roller oder English-Typ Roller, oder New-Type Roller. Diese Roller rollten schneller und enger, jedoch nicht so tief. Außerdem flogen sie nur 20-60min. 

Erst nachdem der Birmingham-Roller in den USA Fuß gefasst hatte, gelangt er von England über die Niederlande nach und nach auch auf das europäische Festland.

Bekannt wurde er durch einen Artikel im "Deutschen Kleintierzüchter" im Jahre 1951. Erste Zuchten entstanden in den Jahren 1957 und 1958.

Da der Birmingham-Roller aber keine Ausstellungs-Taube war, tat er sich in Deutschland schwer. Mit der Gründung des "Deutschen Birmingham-Roller Klubs" 1959 und danach des "Deutschen Flugroller-Clubs e.v. " im Jahre 1964 begann die Verbreitung. Wettbewerbe wurden nach festgelegten Regeln ausgetragen und das Flugkasten-Fliegen begann. 

 

Ausführlich nachzulesen im Buch "Birmingham Roller - wirbelnde Luftakrobaten" von Jürgen von Ramin

 

Illustration der Rollvorgänge

Erfahrungsberichte

Aktueller Bericht über Birmingham Roller von Ivica Jakesevic zum BR Kit Flug

 

Seit 2008 fliege ich mit Birmingham Rollern im 3er Stich. Von Jahr zu Jahr sind meine Stiche und ihr Potential größer geworden und ich wollte mir eine Einheit aufbauen die im Kit fliegt. Aber leichter gesagt als getan.

Dafür holte ich mir diverse Linien, aber auch viel Arbeit ins Haus. Dies war jedoch mehr oder weniger die falsche Richtung gewesen.

Gute Kontakte, die ich im In- und Ausland bekommen konnte, halfen mir weiter. Ich lernte die richtigen Leute kennen, ehrliche Sportfreunde. Von ihnen bekam ich die ersten guten Birmingham Roller mit denen eine richtig gut Arbeit begann. Es dauerte seine Zeit, aber es hat sich gelohnt.

Ich habe zwei Linien die eine von Eric Laidler und die andere von Peter Harper. Zusätzlich kam vor 3 Jahren noch die Linie von Ian Birkett dazu.

Die Linien von Harper und Birkett sind sehr ähnlich, während aber die Linien von Ian Birkett ziemlich selten geworden sind und die Nachfrage sehr groß ist.

Auf diesem Weg möchte ich mich bei James Nooney und Errol Ellison bedanken, vor allem für das theoretische Wissen was sie mir weiter gegeben haben und die Tauben die ich heute fliegen kann.

 

Mit freundlichen Grüßen Ivica

 

Weitere Erfahrungsberichte

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Die Birminghamroller-Taube
Auszug aus dem Buch von William H. Pensom
William_H_Pensom_1958.pdf
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Erfahrungsbericht von Ernst Weinreich
Interview von 2005
Birmingham Roller-seit 42 Jahren-Weinrei
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