Galatzer Roller

Herkunft:

 

Sie kommen aus der Stadt Galati in Rumänien, gelegen am linken Donauufer zwischen Sereth (Siret) und Pruth. Man nennt sie auch „Dreher der Donau“ und ist seit circa 1960 bei uns in Deutschland bekannt.

Diese Tauben haben eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Birmingham Roller, wobei der Galatzer etwas kompakter ist.

Körperform:

Der Schnabel kürzer und breiter, außerdem haben manche Linien einen gut ausgeprägten Augenrand.

Der Kopf und Körperbau: Er ist meist Mittelgroß, mit kräftigen Körperbau und es sind bei ihnen auch verschiedene Kopfformen anzutreffen: entweder langgestreckt oder rund mit voller Stirn. Es gibt auch Linien mit manchmal schon Würfelförmigen Köpfen. Die Augen sind meist perlfarbig, können auch mitunter gelblich sein. Bei den weißen Tieren ist das Auge meist dunkel. Bei einzelne Stämmen können auch Tauben mit Haube fallen, sind aber selten.

Die Beine sind meist glattfüßig, es gibt auch welche mit leichter bestrümpfung sind aber seltener. Die Beine sind etwas kürzer als bei einem Birmingham, dies ist bei dem GR Küken gut zu sehen. 

Der Schwanz ist breit und kann zwischen 12 bis 14 Federn haben (je nach Linie).

 

 

Es handelt sich hier um eine robuste und gut brütende Taube. Der Galatzer ist eine Taube, welche leicht und manchmal auch 2-3 Stunden fliegen kann, dies hängt wieder von der jeweiligen Linie ab. Einzelne Stämme sind reine Hochflieger, die nicht mehr rollen, andere Stämme wiederum fliegen nicht mehr so hoch und lange, rollen jedoch gut, aber es gibt auch Linien, welche schließlich sehr gut Rollen zeigen und auch öfters mal eine Mühle.

 

 

Farbe: Den Galatzer Roller gibt es in vielen Farben und Zeichnungen, wobei die "Lahore"-Zeichnung am meisten verbreitet ist. Selten sieht man ihn in einfarbig rot, gelb, weiß, blau oder auch schwarz, diese können manchmal nur paar weiße Schwingen haben. Auf Zeichnung wird kein so großer Wert gelegt, da diese Rasse in erster Linie eine Flugtauben ist. Bei den Farben und Zeichnungen gibt es fast alles.

 

 

 

 

Flugstil:

 

Er fliegt gerne und rollt in etwa vergleichbar mit dem Orientalischem-Roller, gelegentlich zeigt er auch ein schönes Mühledrehen und den Hochflug. Hier gibt es verschiedene Linien/ Stämme, welche tief abrollen und welche sehr schöne Mühlen zeigen und kurz abrollen, etwa 1 bis 2 Meter. Tauben welche sehr tief abrollen, fliegen meist nur 30 Minuten. Der Galatzer ist ein Schwarmflieger und die meisten Linien fliegen in einer mittleren Höhe.

 

 

Zuchtziel: Figurenvielfalt

Stichgröße 3 Flugtauben

Ringgröße 7 – (8)

 

In der EFU wird nur der Glattköpfige und glattfüßige Galatzer geflogen, welcher auch sehr gut fliegt und rollt.

 

Der Galatzer Roller hat eine eigene Wertungsklasse und wird wie folgt bewertet:

 

 

Folgende Figuren werden mit 1 Leistungspunkt bewertet: (ab 01.01.2023) 


a) Dreifachüberschlag. Die Rolltiefe soll nicht länger als 2-3 m betragen. 

b) Rückwärtsabrollen schnell oder langsam. 

c) Mühledrehen mindestens 2-fach , schnell oder langsam

d) Schraube mindestens 2-fach

e) Kombination von mindestens 3 Figuren (Überschlag, Mühle, Schraube oder Axialdrehen. 


Näheres finden Sie in der Wertungsordnung ( WO ) auf der EFU Seite     

 

Eignung Flugkasten:

Geeignet für den Flugkasten.

 

 

EFU Flugwart Peter Lhotsky

 

 

Der Galatzer Roller ( Porumbeii jucatori de Galati) sind weit verbreitet. Sie stammen aus der Stadt Galati  ( Galatz), am linken Donauufer zwischen Sereth ( Siret ) und Pruth gelegen. In Rumänien heißen diese Tauben auch „ Rollerie rominesti Galatni“ und „ Rotitori dunareni“ was so viel wie „ Flugtauben aus Galatz“ oder „Rumänische und Galatzer Roller, Dreher der Donau“ bedeutet. Diese Rasse hat gewisse Ähnlichkeit mit dem Englischen Tippler. Einzelne Stämme sind reine Hochflieger, die nicht purzeln, andere Stämme wiederum fliegen nicht so hoch und nicht so lange, purzeln jedoch, noch weitere schließlich sind reine Purzler. Galatzer Roller sollen aus Kreuzungen von russischen, türkischen und bulgarischen Tümmler hervorgegangen sein. Mittelgroß und mit kräftigen Körperbau, sind bei ihnen verschiedene Kopfformen anzutreffen: entweder langgestreckt oder rund mit voller Stirn. Galatzer Roller existieren mit und ohne Haube. Je nach Flugstil unterscheidet man Hochflieger, Roller, die sich drei- bis fünffach hintereinander überschlagen, und ausgesprochene Roller, die bis zu 20 oder 30 Überschläge in einer Linie hintereinander und dabei fast bis zum Boden zustande bringen.  Die Augen sind perlfarbig, mit unter etwas bläulich, bei einzelnen Stämmen auch mehr gelblich. Der Schnabel ist mittellang und gerade, der Hals mittellang. Der breite Rücken bildet mit dem Schwanz eine nach hinten abfallende Linie. Die Schwingen werden auf den Schwanzseiten getragen oder hängen leicht neben dem breiten Schwanz, der aus 14 bis 16 Steuerfedern besteht. Die Beine sind mittellang, wobei glattfüßige, bestrümpfte und schwach belatschte Tiere vorkommen.  An Zeichnung und Farbvarianten wird fast alles geboten, was man sich denken kann: Einfarbige in Schwarz („Raben“) sowohl mit hellem als auch mit dunklem Schnabel und in Schiefergrau, die jeweils gute Flieger und Purzler darstellen. Reinweiße Tiere verfügen über helle Schnäbel und kommen sowohl mit hellen als auch mit dunklen Augen vor. Zudem kennt man Perl- und Silberweiße mit hellen Augen, ferner Rote und Gelbe. Bindige firmieren in Blau mit schwarzen Binden unter dem Extrabegriff „Galatzer Blaue“, wobei meist Schwanz, Schwungfedern und Vorderhals weiß sind. Gelbe kommen als Abwandlung auch mit dunkelbraunem Flügelschild und weißem Kopf, Schwungfedern und Schwanz ebenso wie Rothfahle vor.  Gescheckte in Schwarzweiß, „Moriscar“ genannt, purzeln vorzüglich und kommen auf 20 bis 30 Überschläge hintereinander. Geläufig ist auch eine dreifarbige Variante mit blauem Schwanz. Die Scheckung kann dabei unregelmäßig ausfallen. Sie tragen ihre Schwingen meist hängend. „Boxani“ sind immer glattköpfig und mit schwarzem Flügelschild versehen. Kopf, Vorderhals, Schwungfedern uns Schwanz sind Weiß, das übrige Gefieder hingegen schwarz. Auch der Farbkontrast der „Cazaci“ ist schwarzweiß. Kopf ohne die vorhandene Haube, Vorderhals und Schwungfedern sind dabei weiß.  Beliebt sind Herzgezeichnete, die mit weißen Kopf, Hals, Unterleib, Schwungfedern und Schwanz ausgestattet sind. Farbige sind Hinterhals und Rücken in Form eines Herzes sowie das Flügelschild. Blau- weißgescheckte Tiere präsentieren meist weißen Kopf, Vorderhals und Schwungfedern, wobei der Schwanz weiß oder blau sein kann. Eine weitere Zuchtlinie weißt farbigen Kopf, weißen Hals, Schwungfedern und Unterleib auf, gilt als Roller und wird „MIRONESCU“ genannt. Gescheckte in Rot und Gelb können unregelmäßige Scheckung präsentieren. Schildige, d. h. Weiß mit farbigen Flügelschild, gelten als gute Hochflieger, die nicht purzeln. „FRIT“ zeigen sich weiß mit farbigen Flügelschild, Rücken sowie Hals und besitzen meist eine Muschelhaube. Auf die Zeichnung wird nicht so großer Wert gelegt, weil diese Tauben in erster Linie Flugtümmler sind. Dennoch beschreibt der rumänische Standart zahlreiche Zeichnungen sehr genau. Galatzer Roller züchtet man auch in Ungarn und Holland. Nach Deutschland sind sie nach dem zweiten Weltkrieg gekommen.

Weitere Berichte

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Galatzer Roller-einmal anders - Mein Leben mit den Galatzern
Bericht von Heinrich Weitzer, Bad Wildungen
Galatzer Roller-Heinrich Weitzer.pdf
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Galatzer Roller-Erfahungsbericht von Frank Gessner
Galatzer Roller-Frank Gessner.pdf
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